Familien-Sportclub Il Tempio - Italien in den Herbstferien
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16.-23.10.2021

Nachdem wir in den vergangenen Jahren immer wieder mit Frosch in Richtung Griechenland gereist waren, entschieden wir uns für die Herbstferien kurzfristig nach Italien zu reisen.

Unsere Flüge hin und zurück starteten unfassbar früh, was den Vorteil hatte, dass wir den langen Transfer von Neapel nach Marina di Casalvelino und zurück fast vollständig verschliefen. Einziges Manko war, dass es im Bus sehr kalt war.

Wir kamen bereits um 11:15 Uhr im Hotel an und wurden dort freundlich von Deniz begrüßt, die uns nach dem Einchecken eine kleine Hotelführung gab. Ab 13 Uhr hatte das Strandrestaurant geöffnet und so konnten wir in der Sonne zu Mittag essen und den weiteren Tag am Strand verbummeln.

Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Bis einschließlich Mittwoch schien überwiegend die Sonne und wärmte die kalte Luft des Nordwindes, ab Donnerstag kam der Südwind mit Wolken, so dass auch diese Tage angenehm mild waren. Nur abends wurde es oft empfindlich kalt.

Hotel

Nach unseren Griechenlanderfahrungen war dieses Hotel sehr ordentlich und modern, und befand sich in gepflegtem Zustand. Das Doppelzimmer mit Zustellbett für unseren Sohn war sehr klein, aber geschmackvoll eingerichtet und das Doppelbett wirklich bequem. Es gibt einen kleinen Kühlschrank und eine Menge Stauraum, wobei dieser mit ein paar Regalbrettern noch besser genutzt werden könnte. Gefehlt haben uns Haken, auf denen wir Handtücher und Kleidung hätten aufhängen können. Es wäre smart diese noch anzubringen und somit den kleinen Raum noch sinnvoller nutzen zu können.

Wir hatten eine Terrasse – leider zur Nordseite, so dass die Sonne im Herbst nie dorthin scheint und die Wäsche auch gar nicht trocknet. Wir haben sie dann einfach nach vorne gestellt.

Die Lage des Hotels ist recht weit außerhalb, aber man kommt mit dem Rad oder zu Fuß in 15 min ins Dorf, welches im Oktober ziemlich ausgestorben ist. Essen bekam man also nur im Hotel und mittags im Strandrestaurant, oder man musste sich im Supermarkt eindecken. Aber Achtung: In Italien herrscht auch im Herbst von 13-16:30 Uhr Siesta, und alles ist geschlossen (auch der Hotelpool – nicht schlimm, weil er eiskalt war und der Strand wirklich direkt vor der Tür).

Unsere Woche war übrigens ausgebucht, man hatte aber nie das Gefühl, es wäre voll.

Essen

Das Frühstück war gut, im Prinzip haben wir nichts vermisst. Einen starken Kaffee musste man aber an der Bar kaufen, der aus der Maschine oder dem Samowar war eher dünn.

Das Abendessen-Buffet war ebenfalls gut – wir haben immer etwas gefunden, was geschmeckt hat (Käse, Schinken, Nudelgerichte, Fisch/Fleisch, diverse Gemüsebeilagen und Salat ohne Dressing – den Nachtisch haben wir meistens weggelassen). Allerdings war die Uhrzeit des Essens mit 20 Uhr + wirklich zu spät, insb. für die Kinder.

Wirklich gestört hat mich, dass die Strandbar trotz ausgebuchtem Hotel nicht gut geplant hatte – schnell war die Pizza und Focaccia aus, oder es gab gar keine und dann wurde es schwer, etwas Leckeres zu finden. Die Strandbar schloss auch um 17 Uhr, so dass man dann zur Hotelbar gehen musste, in der die nicht vorhandene Weinauswahl im Weinland Italien absolut nicht nachzuvollziehen ist.

Sportprogramm

Wir haben uns insb. auf Wandern und Mountainbiken fokussiert, unser 7-jähriger Sohn war auch mit dem Riesen-SUP und Bodyboard (4,- Leihgebühr) unterwegs und schnorcheln. Die Wassersportstation von Blue Soul ist gleich vor dem Hotel, gut ausgestattet und im Prinzip das zweite Standbein neben Frosch was Sport und Ausflüge betrifft, wie auch die Organisation eines Mietwagens. Blue Soul ist 1a organisiert!

Sonntags haben wir in Ermangelung von Kinderbetreuung die Einführungswanderung „Felder und Wiesen“ mitgemacht und unseren Sohn mitgenommen, obwohl diese Wanderung nicht als Familienwanderung ausgewiesen war (warum eigentlich nicht?). Es ging eine nette Runde durch die Felder, vorbei an Obstbäumen und einem Kleintiergehege hinein ins Dorf zu einem Eis- und Kaffeestopp im einzig geöffneten Café. Mein Mann hat nachmittags noch die „leichte MTB-Sonntagstour“ mitgemacht, während ich dafür sorgte, dass unser Sohn zum Kennenlerntreff der Kinder ging.

Um 17 Uhr gab es HIIT mit Elisa, die Terrasse war mit 15 Personen voll belegt. Es war anstrengend, hat riesig Spaß gemacht und am Folgetag wurde bei allen der Muskelkater beklagt ;-)

Am Montag fand die Acciaroli Küstentour statt, 15 km pro Strecke entlang der Küstenstraße mit nettem Stopp im pittoresken Acciaroli zum Büffeleis-Essen.

Dienstag entschieden wir uns für die Wanderung „Pioppi Hike and Boat“ – eine wirklich schöne Wanderung durch die liebliche Natur, keine besonders anspruchsvollen Anstiege, dafür über sehr geröllige Wege in den Nachbarort Pioppi, der für einen Kaffeestopp genutzt wurde, bevor es mit dem Schlauchboot nach Casalvelino zurück ging.

Mittwochs findet traditionell das Mittagessen beim Agriturismo „I Moresani“ statt, zu dem man entweder per pedes oder MTB unterwegs ist. Wir nahmen das Rad; statt der angekündigten 30 km waren es dann doch nur 20 km Fahrt. Es war eine schöne Tour, mit einer heftigen Rampe zum Abschluss, für die man kulinarisch belohnt wurde. Da dies der lange Ausflug für diejenigen mit Kindern sein sollte war es eigentlich ein bisschen schade, dass wir von den zur Verfügung stehenden 6,5 Stunden nur knapp über 4 Stunden unterwegs waren.

Donnerstags gab es keine Kinderbetreuung, so dass wir über Blue Soul ein Auto gemietet hatten. Wir hatten uns gegen die langen Ausflüge zur Amalfi-Küste, den Vesuv und Pompeji entschieden, da die Transferzeiten mit 2,5 Stunden pro Strecke für uns zu lang waren für eine Woche Urlaub. Und so fuhren wir eine schöne Runde durch den Cilento, besuchten die beeindruckende Ausgrabung in Paestum, aßen ein hervorragendes 3-Gänge-Büffel-Menü auf der Büffelfarm von Barlotti, schlenderten durch die niedlichen Städtchen Agropoli und Castelabate mit einer herrlichen Fahrt durch die Berge und entlang der Küstenstraße. Zum Sundowner machten wir Halt in Oligastro Marina – erfreulicherweise öffnete ein Hotel am Strand seine Terrasse extra für uns.

Freitag ist traditionell bei Frosch Familienolympiade angesagt – da an diesem Tag aber Kinderprogramm angeboten wurde, und wir uns eigentlich gern noch etwas bewegen wollten, blieb mein Mann zur Olympiade bei unserem Sohn, während ich die für mich schönste Tour der Woche mitfuhr, die Pollica Panoramatour. Angesagt mit 800 Hm auf 40 km kamen wir dann auf 900 Hm auf 30 km mit einem leckeren Cappuccino-Stopp in Celso. Herrlich!

Kinderbetreuung

Deniz gestaltete mit den neun 6-12-jährigen Kindern das Programm allein. Sie hat das ganz toll gemacht, vielen Dank dafür!

Didaktisch hätten wir uns gewünscht, dass das Kennenlernen der Kinder nicht erst am Sonntagnachmittag stattgefunden hätte. Vor dem Kennenlernen mussten die Kinder, die Montag betreut werden sollten, zum Schnupper-Schnorcheln, weil montags die „Piratentour“ angesetzt war. Für kleine Kinder ist das ein eher unglücklicher Start, zumal das Wasser wirklich kalt war. Unser Sohn hat aber mitgemacht – die Piratentour war dann aber nur mit 2 Neoprenanzügen übereinander machbar.

Dienstag war Wettkampftag, Mittwoch Spieletag am Naturstrand, Kreativzeit und Riesen-SUP-Ausflug. Mittagessen fand an der Strandbar statt – in Griechenland kamen die Kinder mit 5€ aus, hier war das Doppelte fällig.

Aus unserer Perspektive wäre es gut gewesen die Piratentour auf dem langen Tag zu legen, weil die Kinder sich dann schon kannten und auch das Vertrauen in die Teamer schon da gewesen wäre. Auch wäre es schön gewesen den langen Tag gemäß Frosch-Tradition auf den Donnerstag zu legen, so dass mehr Eltern motiviert würden, an der Familienolympiade teilzunehmen.

Toll war das Extra, dass Deniz nachmittags oft noch Möllky oder Konifez angeboten hat, und abends Werwolf spielen. Leider wurde es oft sehr spät, Werwolf begann immer erst um 21:30 Uhr.

Rahmenprogramm

Wir kennen es von Frosch, dass das Rahmenprogramm Familien-verbindend gestaltet wird. Hier waren aber Erwachsene, Jugendliche und Kinder streng getrennt, was sehr schade war. Sonntag gab es Eins, Zwei oder Drei unter der Pergola ab 22 Uhr. Es war bitterkalt, so dass es keine Interaktion nach dem Spiel mehr gab. Montag hat Aram seinen sehr kurzweiligen Kampanien-Vortrag gehalten – toll, aber nicht zur Interaktion einladend. Dienstag gab es Bingo mit Blue Soul – das fand Indoor statt, war sehr lustig und Limoncello-lastig. Nach dem Kickerturnier am Mittwoch löste sich alles aufgrund der Kälte erneut auf. Donnerstag gab es einen Ausflug in eine Rock-Bar – für mind. ein Elternteil hieß das also: Es gab nichts. Der Farewellabend mit Philipp und Deniz und einem Musikquiz war sehr lustig und hätte sicher ein langer Abend werden können, hätte nicht am nächsten Morgen für die Hälfte aller Gäste um 4 Uhr nachts der Wecker geklingelt.

Fazit

Liebe Il-Tempio-Frösche, im Herbst ist in Italien Flexibilität angezeigt. Wenn die Sonne um 18 Uhr untergeht, tut man allen einen Gefallen das Abendessen auf 19/19:30 Uhr zu schieben und das Rahmenprogramm nach Innen zu verlegen. In den Familienwochen ist es auch erwünscht die Familien zusammenzubringen – fragt mal Eure lieben Kollegen was sie „für die ganze Familie“ am Abend anbieten, da gibt es eine Menge toller, interaktiver Ideen. Ihr dürft auch gerne die Zeit, in der die Kinder ihr eigenes Programm haben voll ausnutzen und aus den angesagten 30/40 km auch genau das machen.

Italien im Herbst bei schönem Wetter ist wunderbar. Es riecht herrlich nach Obstbäumen und Kräutern, die Natur ist wunderschön und es herrscht Ruhe in den Tourigebieten. Es braucht nicht viel, um an diesem tollen Ort einen 100%igen Traumurlaub zu verbringen, aber so waren es leider nur 75 %.

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